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Schwerpunkt: Klimaschutz

flächenanlage mit einer Nennleistung von 747 kWp nahe der BAB-Abfahrt Bruchsal in Betrieb nahmen. Viele der Akteure werden fachlich und inhaltlich von der Umwelt- und EnergieAgentur Kreis Karlsruhe unterstützt. Und schließlich arbeiteten auch 21 Mit- glieder des Kreistages mit, der zum einen die Leitlinien für das Handeln der Kreis- verwaltung legt, als auch Rahmenbedin- gungen für die 32 Kreiskommunen vor- gibt. Leuchtturm-Wirkung statt Kirchturm-Denken Genau hier setzt das Prinzip der Klima- schutzwerkstatt an. In einem offenen Format mit Workshopcharakter soll es den Teilnehmern den „ergebnisoffenen“ Ideenaustausch untereinander ermögli- chen und Informationen zu zahlreichen heute schon im Kreis umgesetzten Best-Practice-Projekten liefern. Schließ- lich lässt sich viel Zeit, Personal und Geld sparen, wenn nicht für jedes Thema und jede Kommune das Rad immer wieder neu erfunden werden muss. Umdas zu erreichen, konzipierte die Um- welt- und EnergieAgentur den Kick-off der Klimaschutzwerkstatt mit Organisa- tions- und Moderationsunterstützung durch das Büro TEXTed aus Karlsruhe als Dialogveranstaltung imWorld-Café-Cha- rakter. Und tatsächlich war die Veranstal- tung in Stutensee ein ganz großer Schritt in die gewünschte Richtung. Die Teilneh- mer tauschten sich teilweise kontrovers, aber durchweg konstruktiv zu Themen des Klimaschutzes, aber auch der Klima- wandelfolgenanpassung aus. Klar wurde dabei vor allem, dass die Kommunen des Landkreises zumindest bei diesem Thema ganz offensichtlich das althergebrachte Kirchturmdenken der Gemeinden untereinander überwun- den haben – was so vor nicht allzu langer Zeit nicht immer der Fall war. Immer wieder wurde auch derWunsch deutlich, projektbezogen interkommunale Allian­ zen mit Beteiligung des Landkreises zu

Trotz Bobbycar kein Spiel: Ideensammlung beim Themenschwerpunkt Mobilität Quelle: Birgit Schwegle

Umwelt- und EnergieAgentur. Sie lenkte den Blick auf die „low hanging fruit“ – also die Maßnahmen, mit denen schnell und zu verhältnismäßig geringen Kosten hohe CO 2 -Einsparpotenziale genutzt werden können. Mit vielen kleinen, aber auch größeren Best-Practice-Beispielen aus den Kommunen, aber auch aus ande- ren Landkreisen in Baden-Württemberg und bis nach Vorarlberg und die Schweiz hinein steckte sie so manche Werkstatt- teilnehmer ganz offensichtlich an mit ihrer Begeisterung für das Motto „Wir machen das – jetzt!“. Und auch der Impulsvortrag zu nachhal- tiger Mobilität von Prof. Christoph Hup- fer, Leiter des Studiengangs Verkehrs­ systemmanagement an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft und seit einem Jahr Inhaber einer von sieben Stiftungsprofessuren Radverkehr, zeigte einmal mehr, dass es häufig die kleinen Maßnahmen, wie etwa die zunehmend beliebten Reallabore sind, die die Men- schen zumMitmachen bewegen. Um den Output kümmerten sich im anschließenden Workshopteil dann wie- der die Werkstattmitglieder, sichtlich in- spiriert vom zuvor Gehörten. Und viel- leicht auch deshalb, weil der Nachmittag mit dem „Wollen“ begann, trugen die Werkstattteilnehmer während es Nach- mittages 50 konkrete Maßnahmenvor-

bilden und von Leuchtturmprojekten an- derer zu lernen. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel freute das ebenso wie den Kreistag; schließlich werden wirksame Klimaschutzaktivitäten allen Kommu- nen im Kreis – und auch weit darüber hinaus – zugänglich gemacht. Die Um- welt- und EnergieAgentur wiederum un- terstützt und begleitet die Kommunen bei der konkreten Prüfung, inwieweit Erfolgsmodelle aus Nachbargemeinden auf die eigene örtliche Situation ange- passt oder in manchen Fällen sogar di- rekt übernommen werden können. Wollen braucht Input, Handeln braucht Output Bewusst setzte die Klimaschutzwerk- statt auf ein ausgewogenes Verhältnis von Input und Output. In der Einstiegs- runde wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz bewusst erst einmal befragt, welche Maßnahmen sie sich denn vordringlich wünschen würden, wenn Zeit und Geld keine Rolle spielen würden. Und tatsächlich kam hier schon eine ganz erkleckliche Zahl an Vorschlä- gen zusammen, die abschließend tat- sächlich auch als Ergebnis festgehalten wurden. Den anschließenden Input leitete Birgit Schwegle ein, Geschäftsführerin der

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