LKN_blaetterPDF
Schwerpunkt: Klimaschutz
kennbar, welche Gebäude energetisch auf hohem Standard sind. Um mehr öffentliche Aufmerksamkeit und eine Anerkennung für vorbildliche Projekte zu schaffen, führt der Landkreis Esslingen ab dem Frühjahr 2021 gemeinsam mit der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) die Aus- zeichnung „Klimahaus Baden-Württem- berg“ für besonders energieeffiziente Wohngebäude ein. Bürgerinnen und Bür- ger, deren Neubau oder Sanierung hohe Standards angelehnt an die KfW-Effi zienzhausstandards erfüllt, können eine solche Auszeichnung erhalten und be- kommen eine Klimahaus-Nummer ver- liehen. Neben den Eigentümerinnen und Eigentümern werden auch Multiplika- toren wie Energieberater, Architekten und Handwerker durch die Aktion ange- sprochen. Photovoltaik-Kampagne Mit der sinkenden Einspeisevergütung in den vergangenen Jahren ist der Zubau an Photovoltaik-Anlagen deutschland- weit – auch im Landkreis Esslingen – ins Stocken geraten. Neue PV-Installationen rechnen sich nicht mehr allein durch die Strom-Einspeisung ins Netz. Dennoch ist je nach Zusammenspiel der PV-Anlage mit Eigenverbrauch, Batteriespeicher, Elektromobilität oder Mieterstrom der Betrieb von Photovoltaik-Anlagen häufig wirtschaftlich. Aufgrund der vielen Fak- toren, die dabei eine Rolle spielen, ist der Bedarf an individueller Beratung gestie- gen. An diesem Punkt setzt eine land- kreisweit angelegte Informations- und Beratungskampagne an: Interessierte Haus- oderWohnungseigentümer erhal- ten eine unabhängige Beratung, ob und in welcher Konstellation eine PV-Anlage auf ihremDachmachbar ist. Für einmög- lichst niedrigschwelliges Angebot setzt der Landkreis auch hier auf eine Zusam- menarbeit mit den Kommunen, so dass die Beratungstermine flächendeckend im gesamten Landkreis durchgeführt werden können.
Projektleiter Hans Hertle (ifeu Institut), Bürgermeisterin Melanie Braun (Neckartenzlingen), TV-Wettermoderatorin Claudia Kleinert, Landrat Heinz Eininger und Moderator Theo Rombach bei der Vorstellung des Integrierten Klimaschutzkonzepts im Oktober 2019 (von links).
Quelle: Landratsamt Esslingen, Sarah Panten
Beratung zum Klimaschutz, interne Or- ganisation, aber auch die Zusammenar- beit mit den Kommunen bei Fragen von Klimaschutz und Klimaanpassung in der Siedlungs- und Stadtentwicklung oder auch der energetischen Gebäudesanie- rung zuständig. Ihre Stelle wird für drei Jahre vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutz initiative gefördert. Der oder die künftige Mobilitätsmanager*in wird sowohl die Umsetzung von Maßnahmen zu Verkehr und nachhaltiger Mobilität aus dem Klimaschutzkonzept als auch die Um setzung des Elektromobilitätskonzepts in die Hand nehmen. Hinzu kommt eine halbe Stelle für das Energiemanagement der kreiseigenen Gebäude, insbesondere die Energieberichterstattung – auch zur CO 2 -Minderungsstrategie – und die Nutzersensibilisierung zum Energiespa- ren im Arbeitsalltag. Netzwerk zur Bauleitplanung und Stadterneuerung Bei der Akteursbeteiligung zum Inte grierten Klimaschutzkonzept hatte sich ein hoher Bedarf an Vernetzung und In- formation zumThema Stadtentwicklung
gezeigt. Die Klimaschutzmanagerin ini tiiert daher ein Netzwerk für Bürger meisterinnen und Bürgermeister sowie weiteres Fachpersonal für Stadtplanung in den Städten und Gemeinden im Land- kreis. Bei den Netzwerktreffen werden aktuelle und praxisnahe Informationen zu Klimaschutz und Klimafolgenan passung in Bauleitplanung und Stadter- neuerung vermittelt. Die Teilnehmenden lernen gute Beispiele aus anderen Kom- munen kennen und sollen gegenseitig von Erfahrungen profitieren können. Den Auftakt macht im April 2021 eine digitale Veranstaltung zur kommunalenWärme- planung, weitere Netzwerktreffen fol- gen in etwa halbjährlichem Abstand zu wechselnden Themen. Auszeichnung Klimahaus Baden-Württemberg Im Gebäudesektor, unter anderem bei den Wohngebäuden, ist eine Minderung der Treibhausgas-Emissionen nur dann zu erreichen, wenn die jährliche Sanie- rungsrate gesteigert wird und sowohl Sanierungen als auch Neubauten einen hohen energetischen Standard vorwei- sen. Im Straßenbild ist heute kaum er-
19
Made with FlippingBook Publishing Software